BMW R1200 GS
BMW R 1200 GS ab 2013
Der Dauerbrenner der deutschen Zulassungsstatistik!
Michael Kramer, BMW R 1200 GS K50 2016, Ausschnitt, CC BY-SA 3.0
Die BMW R 1200 GS ist ein Motorrad der Bayerischen Motoren Werke. Die Reiseenduro wurde am 3. Oktober 2012 auf der Zweiradmesse Intermot in Köln präsentiert. Verkaufsstart war am 2. März 2013. Das Motorrad wird wie alle Modelle der R-Reihe von einem Boxermotor angetrieben und im BMW-Werk Berlin in Spandau endmontiert. Die Modellbezeichnung GS bedeutet Gelände/Straße, der interne Werkscode lautet K50. Die Verkaufsbezeichnung blieb unverändert.
Am 7. Oktober 2013 wurde in einer offiziellen Pressemitteilung die BMW R 1200 GS Adventure (K51), die unter anderem einen größeren Kraftstofftank und längere Federwege hat, auf Basis der K50 vorgestellt.
Antrieb
Der luft- und wassergekühlte Zweizylindermotor-Viertaktmotor erzeugt aus 1170 cm³ Hubraum eine Nennleistung von 92 kW (125 PS) und ein maximales Drehmoment von 125 Nm bei einer Drehzahl von 6500 min−1. Die zwei gegenüber liegenden Zylinder des Boxermotors haben eine Bohrung von 101 mm, die Kolben einen Hub von 73,6 mm bei einem Verdichtungsverhältnis von 12,5 : 1. Die jeweils zwei zahnradgetriebenen obenliegenden Nockenwellen in den beiden Zylinderköpfen steuern über Schlepphebel zwei Einlass- und zwei Auslassventile. Die Schlepphebel wurden vom Superbike BMW S 1000 RR übernommen. Über einen Fliehkraftregler wird beim Startvorgang je ein Auslassventil ausgehoben, um die zu überwindende Kompression für den elektrischen Anlasser zu verringern. Bauartbedingt ist der Boxermotor durch die symmetrische Bewegung der beiden gegenüberliegenden Kolben laufruhiger als andere Zweizylindermotoren. Durch das konstantere thermische Verhalten konnten die Maßtoleranzen enger gewählt und Motorgeräusche reduziert werden.
Der Kurbeltrieb ist leichter und dreht im Gegensatz zum Vorgängermodell rechtsherum. Die Kurbelwelle treibt vorn die Wasserpumpe und hinten die Lichtmaschine an. Über ein Zahnradpaar ist die Welle mit dem Kupplungskorb verbunden. Die gegenläufige Kupplung neutralisiert einen Teil des für längs montierte Boxermotoren typischen Kippmoments. Die Ölpumpe hat zwei Rotoren. Der eine Rotor erzeugt den Öldruck für die Schmierung von Haupt- und Pleuellager, der zweite für Kupplung und Motorkühlung.
Bereits ab einer Drehzahl von 2000 min−1 liegt ein Drehmoment von über 100 Nm an. Das Motorrad beschleunigt in 3,6 Sekunden von 0 auf 100 km/h und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 219 km/h.
Kraftübertragung
Der Primärtrieb erfolgt über Zahnräder. Die Krafttrennung erfolgt durch eine hydraulisch betätigte Anti-Hopping-Kupplung, die Drehmomentumwandlung durch ein klauengeschaltetes, schrägverzahntes Getriebe mit sechs Gängen. Der Sekundärantrieb erfolgt über einen Kardanantrieb.
Elektrik
Die Starterbatterie hat eine Kapazität von 12 Ah und versorgt den elektrischen Anlasser. Die Bordelektronik kommuniziert über einen LIN- und CAN-Bus mit dem Electronic Suspension Adjustment (ESA, elektronische Federungs- bzw. Fahrwerksanpassung), mit dem Antiblockiersystem (ABS) und der Automatischen Stabilitäts Control (ASC). Die Gasgriffbefehle werden elektronisch in die entsprechenden Drosselklappenstellungen umgesetzt. Die Lichtmaschine erzeugt eine elektrische Nennleistung von 580 Watt. BMW bietet optional einen LED-Scheinwerfer mit integriertem Tagfahrlicht an.
Kraftstoffversorgung
Die Gemischbildung erfolgt durch eine elektronische Kraftstoffeinspritzung mit digitaler Motorelektronik (BMS-K+). Die Zündung erfolgt je Zylinder durch eine transistorgesteuerte Zündkerze. BMW gibt den durchschnittlichen Kraftstoffverbrauch mit 5,5 Liter auf 100 km bei einer Geschwindigkeit von 120 km/h an. Der Kraftstofftank hat ein Volumen von 20 Liter, davon sind 4 Liter Reserve. Die theoretische Reichweite auf Landstraße beträgt 417 km.Der Hersteller empfiehlt die Verwendung von bleifreiem Motorenbenzin mit einer Klopffestigkeit von mindestens 95 Oktan. Die Abgasnachbehandlung erfolgt durch einen geregelten Drei-Wege-Katalysator und unterschreitet die Schadstoffgrenzwerte der Abgasnorm Euro-3. Die 2-in-1-Auspuffanlage mündet auf der rechten Seite in einem Endschalldämpfer aus Edelstahl mit Klappensteuerung.
Fahrwerk
Das Fahrwerk baut auf einem torsionssteifen Gitterrahmen aus Stahlrohren auf und hat hinten eine Einarmschwinge aus Aluminiumguss mit Paralever. Der Heckrahmen ist im Gegensatz zum Vorgänger nicht geschweißt, sondern angeschraubt. Das Vorderrad wird von einem Telelever mit 37 mm Standrohrdurchmesser und 190 mm Federweg geführt. Optional wird eine dreistufige, elektronische Fahrwerksanpassung (eng. Electronic Suspension Adjustment, ESA) und eine Fahrdynamikregelung (eng. Automatic Stability Control, ASC) angeboten. Der dreiteilige Frontträger aus Magnesiumlegierung besteht aus den Cockpit-Instrumenten, dem Windschild sowie der Beleuchtungseinrichtung und dem „Schnabel“. Die zulässige Gesamtmasse beträgt 450 kg.
Am Vorderreifen verzögert eine Doppelscheibenbremse mit Vier-Kolben-Bremssattel vom italienischen Zulieferer Brembo, hinten eine Scheibenbremse mit Ein-Kolben-Schwimmsattel. Ein serienmäßiges Antiblockiersystem unterstützt die Verzögerung an beiden Bremsen. Das Motorrad verzögert von 100 km/h in den Stand mit durchschnittlich 9,8 m/s² und benötigt einen Bremsweg von 39,3 Meter.
Modellentwicklung
Gegenüber dem Vorgängermodell mit dem Werkscode K25 wurde die Nennleistung durch eine geänderte Motorabstimmung um 11 kW (15 PS) erhöht, dadurch beschleunigt die K50 1,9 Sekunden schneller von 0 auf 200 km/h als die K25. Die maximale Zuladung wurde um 11 kg auf 212 kg erhöht. Der luft-/ölgekühlte Boxermotor der K25 lief aufgrund strenger Abgasvorschriften bereits sehr mager und damit sehr heiß, weshalb der Motor der K50 an den besonders heißen Stellen nun mit 1,2 Liter Kühlflüssigkeit durchströmt wird. 65 Prozent der Motorabwärme wird über den Fahrtwind abgeführt. Der wassergekühlte Motor ist weniger thermisch belastet als die vorherige luft-ölgekühlte Konstruktion. Im vorderen Bereich kaschieren Seitenverkleidungsteile die zwei vor dem Luftfilterkasten montierten Radiatoren der Wasserkühlung.
Teile für die BMW R 1200 GS Reihe:
Stahlflex Bremsleitungen
Stahlflexleitungen für BMW R 1200 GS (K25)
Stahlflex Bremsleitung für BMW R 1200 GS Adventure (09-13) R12 Vorne
Stahlflex Bremsleitung für BMW R 1200 GS Adventure LC (14-16) R12W Vorne
Weblinks
- Website des Herstellers
- Produktinformation des Herstellers
- Betriebsanleitung (PDF; 2,3 MB)
- Anschauliche Erklärung der Vorzüge des Boxermotors
- Tests der BMW R 1200 GS bei MOTORRAD online
In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.